Das Kamasutra ist eines der gewaltigsten Werke der erotischen Geschichte und enthält eine Unmenge an Texten und Darstellungen von erotischen Stellungen. Es wird zwar gerne als erotisches Lehrbuch abgestuft, ist jedoch weit mehr als eben nur ein Lehrbuch. Es ist ein philosophisches Monumentalwerk.
Dieses Buch wurde vermutlich in den Jahren zwischen 200 und 300 nach Christi von einem gewissen Mallanaga Vatsyayana, über den jedoch leider nichts bekannt ist. Das Kamasutra wurde verfasst in der indischen Sprache Sanskrit. Da diese Sprache aber nicht in der Deutschen Sprache gut verkaufen lies, stellte man immer mehr Darstellungen ein und setzte den Text eher beiläufig hinzu. Nach einer Überlieferung heisst es, Shiva feierte die Sexualität und die Lust fleischlicher Paarung in zehntausend Büchern. Später wurden diese Werke von seinem Diener Nandin auf tausend reduziert und dann nach und nach von Weisen gekürzt. Eine andere Version des Kamasutra besagt, das Dattaka, der einen Ritus Shivas befleckte, von diesem in eine Frau verwandelt wurde. Später jedoch,als er seine Gestalt zurück erhielt, war er mit beiden Geschlechtern vertraut. Und so verbreitete er sein Wissen in zahlreichen Schriften zu Ehren Shivas. Das Kamasutra entstand seinerzeit in einem sehr höfischen Umfeld. Damals galt in Indien der Mensch nur sehr wenig und die Religion alles. Deshalb ist das Kamasutra nicht nur eine Beschreibung von Anstandsregeln und wie man seine Sexualität ausleben kann, ohne in schlechten Ruf zu geraten, sondern auch ein Aufbegehren gegen die absolute Regelaufstellung jedes noch so kleinen Details des menschlichen Lebens durch die vielen uralten Schriften, die seinerzeit schon gesetzgebenden Charakter hatten.
Dem Kamasutra liegt der altindische Glaube zugrunde, nach dem nach den indischen Regeln jeder Mensch nach drei ganz spezifischen Dingen im Leben suchen sollte. Da ist zunächst das Dhama, das geistige Wohl durch Befolgung der religiösen Vorschriften. Dem folgt das Arhta, welches für die materiellen und weltlichen Werte gilt. Als Nummer drei wird das Kama erwähnt, welches als der Inbegriff für den sinnlichen Genuss gesehen wird. In der Wertstellung steht zuerst das Dhama, dem folgt das Artha und erst am Ende steht das Kama.
Quelle: Loverty.de