Lust ist eine intensive, angenehme Weise des Erlebens, die sich auf verschiedenen Ebenen zeigen kann, zum Beispiel beim Essen, ist aber vor allem auch Bestandteil des sexuellen Erlebens. Die Anziehungsqualität der Lust zeigt sich darin, dass sie in direkter Erfahrung von jedermann gewollt wird, dabei aber nicht wahllos erreicht werden kann sondern bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterliegt, die u.a. von Freuds Theorie des Lustprinzips erörtert werden. Lust wird von gesunden Wesen nur partiell und dann auch nur unter der Voraussetzung abgelehnt, dass ihnen Gründe bewusst werden, die schwere Nachteile zur Folge hätten, würde nicht auf die Befriedigung des jeweils aktuellen Bedürfnisses verzichtet. Beispielsweise wird eine hungrige Gazelle, die in einem Grasflecken einen Leoparden erblickt, instinktiv ihren Appetit auf die eigenen ‚Gaumenfreuden‘ für eine Weile zurückstellen und sich auf die Flucht begeben. Eine vom Gesunden gänzlich abweichende Form von Lust findet sich bei den sogenannten „Ersatzbedürfnissen“ – z. B. den fälschlich so genannten „Lustmorden“. Sie stehen zwar im Zusammenhang mit der Attraktion erotischer Begierden. Zum Mord kommt es jedoch nicht etwa aus Lust, sondern infolge ihrer Pervertierung, wahrscheinlich Panik, in die der Mörder innerlich gerät, weil sein gesund angeborenes Lustempfinden während frühester Kindheit psychisch schwer traumatisiert wurde – als Frauenmörder und Vergewaltiger wahrscheinlich von der Mutter. Dem Gegenteil von Lust – der Unlust – entsprechen dieselben Charakteristika in entgegengesetzter Erlebnisqualität: Unlust wird für sich selbst gesehen als negativ erfahren und daher gemieden. Darüber hinaus hat Unlust, wie alle von ihr bedingten negativen Gefühle (Schmerz, Trauer, Angst usw.), eine wichtige Funktion innerhalb unserer Motivationen: ihr sind stets Hinweise auf körperliche, seelische oder anderweitige Probleme immanent.In der Psychologie ist Lust die Bezeichnung für eine subjektiv angenehme Empfindung. In der Psychoanalyse Sigmund Freuds wird alle berechtigte Lust auf eine einzige Urkraft zurückgeführt, die Libido, die eine universale, biologische Energie darstellt, deren Verwirklichung grundsätzlich Lust verschaffe und der für das instinktive, angeborene Streben nach Bedürfnisbefriedigung bei gleichzeitiger Meidung von Unlust immanent sei. Eine große Rolle spielt in Sigmund Freuds Lehre die „Sexualität“. So stellt auch eines seiner gesellschaftskritischsten Werke: Das Unbehagen in der Kultur – einen Aspekt des Phänomens „Lust“ dar, und zwar einen unmissverständlich negativen. Heute gillt in Gesellschaft und Beziehungsalltag folgendes: „Jeder Mensch hat das Recht seine eigene Sexualität und Lust so zu erleben wie er möchte“ und „erlaubt ist was beiden SexualpartnernLust verschaft“.
Quelle: Wikipedia