Unter Masturbation wird die manuelle Stimulation der Geschlechtsorgane verstanden, die in der Regel zum Orgasmus führt. Neben der normalen Benutzung der Hand als Stimulationswerkzeug gibt es auch verschiedene Sexspielzeuge und Masturbationshilfen, die zur Unterstützung der Masturbation benutzt werden können. Die Masturbation stellt gemeinsam mit dem Geschlechtsverkehr die häufigste Form der sexuellen Aktivitäten dar. Auch als Sexpraktik gemeinsam mit dem Partner ist sie beliebt, da bei sehr vielen Menschen allein durch die Beobachtung des masturbierenden Partners die sexuelle Erregung gesteigert wird. Im heutigen sprachgebrauch wird Masturbation häufig für die weiblichemasturbation Selbstbefriedigung verwendet. Umgangssprachlich gibt es für die Masturbation von Männern unter anderem die Verben „onanieren“ bzw. „sich einen runterholen“. Viele Menschen befriedigen sich in unregelmäßigen Abständen selbst. Statistisch betrachtet masturbieren mehr Männer (ca. 92 %) als Frauen (ca. ca. 70 %), und sie tun dies laut Umfragen auch häufiger. Viele davon entdecken die Masturbation und ihren eigenen Körper bereits in der frühen Pubertät, einige erst später und manche schon als Kleinkind oder Säugling. Masturbiert wird auf ganz unterschiedliche Weise. Mit den Händen bzw. Fingern oder Hilfsmitteln werden die eigenen erogenen Zonen des Körpers stimuliert. Dabei können Gleitmittel die Reizung verbessern. Es gibt auch technische Hilfsmittel wie Vibratoren und Dildos. Das Masturbieren erfolgt oft unter starker Beteiligung der Phantasie. Durch optische Reize wie das Betrachten erotischer Fotos oder Filme, durch ein warmes Bad und durch akustische Reize können die beim Onanieren empfundenen Lustgefühle gesteigert werden. Im 18. und 19. Jahrhundert fand in der Folge in ganz Europa geradezu ein „Feldzug gegen die Masturbation“ statt. Es erschienen unzählige pseudowissenschaftliche Schriften, die die angeblichen Gefahren der Masturbation anprangerten und Methoden zu ihrer Verhinderung anboten. Vorstellungen kursierten, dass „Selbstbefleckung” die gesunde geschlechtliche Entwicklung von Knaben und heranreifenden Damen behindere und zur Gehirnerweichung und zum Rückenmarksschwund führe. Auch Krebs, Wahnsinn oder Lepra sollten angeblich die Folge der Masturbation sein. Erst nachdem Robert Koch 1882 den Tuberkelbazillus entdeckte, behaupten die Mediziner nicht mehr, dass Masturbieren Tuberkulose hervorrufe. Neben gesundheitlichen Gefahren wurden auch moralische Argumente gegen die Masturbation vorgebracht: sie sei egoistisch, verleite zur Disziplinlosigkeit und stelle ein „nutzloses Vergnügen“ dar. Heute ist allgemein bekannt, dass Masturbation nicht mit gesundheitlichen Schäden verbunden ist. Inzwischen sind viele Menschen der Auffassung, dass Selbstbefriedigung eine eigenständige Form der Sexualität ist.
Quelle: Wikipedia