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Monogamie

Der Begriff Monogamie entstammt der Biologie und bezeichnet im Ursprung die lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Die Monogamie steht somit im Gegensatz zu polygamen Verhaltensmustern. Der Begriff Monogamie wurde traditionell häufig auch auf das System der Ehe angewandt, bei der das Rechtsinstitut nur für eine Paarbeziehung offensteht, eine Mehrehe oder Harembildung jedoch ausgeschlossen wird. Manche Rechtssysteme sanktionieren nicht nur das Eingehen einer Mehrehe, sondern auch den Ehebruch. Die Erwartung der ehelichen Treue besteht in einigen Kulturen sogar über den Tod eines Ehepartners hinaus. Diese Koppelung der Begriffe Monogamie und Ehe ist aber zumindest in der westlichen Welt heute eher unüblich. Monogamie wird hier heute regelmäßig auf die Art des Zusammenlebens mit einem einzigen Sexualpartner angewandt, also unabhängig von der Rechtsform. Schätzungen von Anthropologen über die Häufigkeit monogamer menschlicher Gesellschaften bewegen sich zwischen zirka 20 und 50 Prozent und leiden zudem unter dem Mangel, dass sie nur die gleichsam offiziellen Verhältnisse widerspiegeln, nicht aber die tatsächlich gelebte Praxis. Gleichwohl lassen sich diese Schätzungen dahingehend interpretieren, dass streng eingehaltene Monogamie eine eher seltene Verhaltensweise in menschlichen Gesellschaften ist. Manche neuere anthropologische Untersuchungen, zeigen Verhaltensmuster wie Fremdgehen und den Wechsel von Partnern als in allen Epochen bis zur Frühgeschichte wiederkehrende Merkmale des menschlichem Paarungsverhaltens auf. In der Biologie wird zwischen sozialer und sexueller Monogamie unterschieden. Bei sozialer Monogamie ziehen die Individuen Junge als Paar auf, können aber zusätzliche Sexualkontakte haben. Menschen haben einen starken Drang, sich mit einem andern zusammen zu tun: sexuelle Anziehung und Fortpflanzung einerseits, Kompensation eigener Unzulänglichkeiten andererseits. Vor allem letzteres führt nach Erkenntnis der Paarpsychologie immer wieder zur Angst, dass da ein anderer besser sein könnte als man selbst, und man infolge der Monogamie dann den Partner an den Dritten verlieren würde.

Quelle: Wikipedia